"Demenz - Wissenswertes für Betroffene, Angehörige und Betreuende"
Zum Inhalt: Die Autorin lässt Betroffene und Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen zu Wort kommen. Leser/-innen erhalten Einblick in deren Erlebens- und Gefühlswelt. Zudem erhalten sie fachliche Informationen über das Krankheitsbild. Mit der zunehmend wachsenden Fähigkeit, sich in die Erlebenswelt der Erkrankten einzufühlen, kann der Schmerz der sozialen Einsamkeit bei den Erkrankten, und die Angst der Angehörigen, die Person durch geistigen Zerfall zu verlieren, gelindert werden. Ein Plädoyer für die Würde von an Demenz erkrankten Menschen und für den achtsamen Umgang der Betreuenden mit sich selbst. Hier eine Leseprobe für Interessierte: LINK
Zur Autorin: DDr.in Sabine Wöger, MMMSc, MEd, ist Gesundheitswissenschaftlerin, Tiefenpsychologin und Psychotherapeutin mit einer logotherapeutischen Ausrichtung. Palliative Care bildet einen Schwerpunkt Ihres beruflichen Wirkens. www.sabinewoeger.at
Erhältlich ist das Buch u.a. bei
Die Betreuung eines an Alzheimer Demenz Erkrankten ist eine sehr wichtige, jedoch oft auch schwierige Aufgabe. Daher hat Pfizer, in Zusammenarbeit mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen, das Alzheimer-Angehörigen-Programm ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, Sie zu informieren, zu unterstützen und dadurch zu entlasten.
Nähere Informationen:
unter Tel. 0800 - 12 34 25 00, hier ist auch die Anmeldung zu dem kostenfreien Programm möglich.
Die Broschüre "24-Stunden-Betreuung zu Hause" gibt es beim Bundeministerium für Soziales und Konsumentenschutz Stubenring 1, 1010 Wien. www.bmsk.gv.at
Demenz ist eine vorwiegend im Alter auftretende Erkrankung des Gehirns, bei der es zu einer fortschreitenden Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit kommt. Vor allem ist das Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Motorik, bei einigen Formen auch die Persönlichkeitsstruktur betroffen. Maßgeblich ist der Verlust bereits erworbener Fähigkeiten im Unterschied zur angeborenen Minderbegabung (Oligophrenie). Heute sind verschiedene, aber nicht alle Ursachen von Demenzen geklärt, und einige Formen können in einem gewissen Umfang behandelt werden, d.h. die Symptome können im Anfangsstadium einer Demenz verzögert werden.
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind Ursache für Demenzerkrankungen Störungen an Nervenzell-Kommunikationsknotenpunkten.
Die diagnostischen Kriterien für eine Demenz beinhalten Kombinationen von Defiziten in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, die zu einer Beeinträchtigung von sozialen und beruflichen Funktionen führen. Als Leitsymptom gilt die Gedächtnisstörung. Am Anfang der Erkrankung stehen Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit, in ihrem weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses, so dass die Betroffenen zunehmend die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten verlieren.
Risikofaktoren
Hauptrisikofaktor für eine Demenz ist das Lebensalter. Das Überwiegen des weiblichen Geschlechts ist wahrscheinlich vor allem in der einige Jahre höheren Lebenserwartung von Frauen begründet. Depressionen werden als Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz angesehen. Sie treten vor allem in frühen Demenzstadien gehäuft auf und können einer Demenz auch vorausgehen.
Ursachen
Die häufigste Ursache einer Demenz ist die Alzheimersche Krankheit. Die zweithäufigste Ursache mit zirka 20 Prozent ist die gefäßbedingte Demenz. Aber auch bei zahlreichen anderen vor allem im Alter auftretenden Erkrankungen des Gehirns kann es sukzessive zum Auftreten einer sog. sekundären Demenz kommen. Aus neuropathologischen Untersuchungen ist bekannt, dass die ersten Demenz-typischen Veränderungen im Gehirngewebe bereits im jungen Erwachsenenalter auftreten und mit zunehmendem Lebensalter stetig zunehmen. Zur Demenz kommt es erst, wenn ein großer Teil der Gehirnzellen zerstört ist.
Symptome
Im Vorfeld einer Demenz sind oft psychische Störungen zu beobachten, die häufig kaum von denen einer Depression unterschieden werden können, wie zum Beispiel Verlust von Interessen und Eigeninitiative, Reizbarkeit, Gefühl der Überforderung, Verlust der affektiven Schwingungsfähigkeit, depressive Verstimmungen.Leitsymptom aller Demenz-Erkrankungen ist die Störung des Gedächtnisses, vor allem des Kurzzeitgedächtnisses. Die Vergesslichkeit ist zunächst etwas Normales. Oft ist zumindest in den Anfangsstadien die äußere Fassade dabei gut erhalten, so dass die Gedächtnisstörungen im oberflächlichen Kontakt sehr gut überspielt werden können. Dies gelingt besonders gut den Menschen, die ihr Leben lang viele soziale Kontakte hatten - der verbindliche Umgangston ersetzt streckenweise den Inhalt der Botschaft (Kommunikation).
Später verlieren sich länger zurück liegende Gedächtnisinhalte. Wenn die Demenz fortschreitet, treten auch andere Störungen der Hirnfunktion hinzu, wie zum Beispiel Wortfindungsstörungen, Rechenstörungen und Störungen der Raumwahrnehmung, so dass sich die Betroffenen häufig verlaufen, besonders wenn in der ihnen über Jahrzehnte geläufigen Umgebung bauliche Veränderungen stattfinden.
Demenz-Kranke verlieren ihre Eigeninitiative. Sie vernachlässigen ihre früheren Hobbys, ihre Körperpflege und das Aufräumen ihrer Wohnung. Schließlich sind sie nicht mehr in der Lage, sich ausreichend zu ernähren. Sie haben keinen Antrieb zum Essen, verlieren das Hungergefühl und vergessen schließlich, die Nahrung zu kauen und herunter zu schlucken. Auch motorische Störungen gehören meist zum Bild einer fortgeschrittenen Demenz, wenn es sich nicht um eine Demenz-Erkrankung handelt, die mit motorischen Störungen beginnt, wie zum Beispiel das Parkinson-Syndrom. Die Patienten werden zunehmend steif am ganzen Körper. Ihr Gang wird kleinschrittig, schlurfend und breitbeinig. Sie sind fallgefährdet, auch weil es zu einer Störung der Haltereflexe kommt.
Verschiebungen im Tag-Nacht-Rhythmus können erhebliche pflegerische Probleme bereiten.Im weit fortgeschrittenen Stadium erkennen die Betroffenen schließlich nicht einmal ihre engsten Angehörigen wieder. Sie werden völlig apathisch, bettlägrig und inkontinent. Die Demenz schränkt die Lebenserwartung ein. Die Demenz selbst ist aber nicht Todesursache, sondern die durch die Demenz begünstigten Erkrankungen.
Umgang mit Dementen
Das Wichtigste im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen ist Geduld. Durch Ungeduld seitens der Kontaktpersonen hat der Betroffene das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben - dies ist Ursache für Unzufriedenheit, Traurigkeit und Unwohlsein (kein Mensch macht gerne Dinge falsch). Wichtig ist ferner, sich darüber im Klaren zu sein, dass die Betroffenen aufgrund ihrer Gedächtnisstörungen nur bedingt lernfähig sind. Das meiste, was man ihnen sagt, haben sie innerhalb weniger Minuten wieder vergessen. Mit dementen Menschen ist daher nichts zuverlässig zu vereinbaren. Eine Konditionierung von Demenzkranken ist dennoch möglich; führt man einen Betroffenen immer wieder an einen Platz an einem Tisch und erklärt ihm, dies sei sein Platz, so ist es durchaus möglich, dass er sich diese Stelle in Zukunft selbst zum Sitzen aussucht. Auf die Frage: "Wo ist Ihr Platz?" wird der Betroffene dennoch ausweichend antworten. Deswegen ist es sinnvoll, möglichst auf Fragen zu vezichten.